Alltagspaten begleiten geflüchtete Menschen

Marianne James kümmert sich um vier junge Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Eritrea und Marokko.  Sie begleitet sie zur Arbeitsagentur und zum Ausländeramt, sie schaltet sich ein, wenn es Probleme mit Verträgen gibt, sie hilft dabei, eine Wohnung zu finden. Marianne James ist eine Alltagspatin. „Das ist aber nichts Einseitiges“, sagt sie. „Für mich sind die Jungs wie Familie.“ Einmal im Monat trifft sie sich mit anderen Alltagspaten in der von der Diakonie betriebenen Integrationsagentur in Rheydt.

Seit Juli gibt es das Projekt Alltagspaten. Claudia Falz und Fazilet Gündogdu von der Integrationsagentur informieren, unterstützen und vernetzen die ehrenamtlichen Helfer. Es werden auch Qualifizierungen angeboten und gemeinsame Aktionen für Flüchtlinge und Helfer  wie eine Stadtrallye. Es gibt Tipps, was mit den Familien unternommen werden kann oder wann welches Amt zuständig ist. Das Wichtigste aber ist der Austausch, der bei den monatlichen Treffen ermöglicht wird: die eine Helferin verfügt über einen Transporter, der für Umzüge genutzt werden kann, der andere betreut einen Flüchtling, der gerade eine Wohnung gefunden hat. Da ist Vernetzung angesagt.

Mubaship Aziz stammt aus Pakistan, hat lange in Deutschland gelebt und spricht perfekt Deutsch. Er ist vor einigen Jahren in seine Heimat zurückgekehrt, musste dann aber fliehen, weil er einer verfolgten religiösen Minderheit, den Ahmadi, angehört. Kaum war er wieder in Deutschland, begann er als Ehrenamtler zu arbeiten. Er betreut und begleitet Flüchtlinge aus Südostasien. „Deutschland hat mir Freiheit und Sicherheit gegeben“, erklärt er. Dafür sei er sehr dankbar und arbeite deshalb als Freiwilliger. Da er studierter IT-Experte ist, kümmert er sich um die digitale Vernetzung und koordiniert die Whatsapp-Gruppe.

Die Alltagspaten sind eine bunte Gruppe von Menschen unterschiedlichster Herkunft, die eins eint: sie wollen helfen und sie tun es. Das Projekt gibt ihnen einen Rahmen und Unterstützung. Wer Kontakt aufnehmen will, kann dies unter der Emailadresse fguendogdu@diakonie-mg.de tun.

Angela Rietdorf