Bethesda wird von den Johannitern übernommen

Im Jahr 1855 nahm das Krankenhaus der evangelischen Gemeinde Mönchengladbach an der Viersener Straße seinen Betrieb auf. Zwei Diakonissen richteten es ein und leiteten es, Ärzte kamen nach Absprache dazu. Von Anfang an hieß das Haus Bethesda, nach dem im Johannesevangelium erwähnten Teich in Jerusalem, in dem Kranke Heilung suchten.

Nun – 158 Jahre und zwei Neubauten später – wechselt das Bethesda in eine andere Trägerschaft. Der Gemeindeverband der evangelischen Kirchengemeinden Mönchengladbach, den neben der Christuskirchengemeinde die Friedenskirchengemeinde und die Kirchengemeinde Großheide bilden, hat das Krankenhaus mit Wirkung zum 1. Januar 2014 an die Johanniter GmbH verkauft.

Die Johanniter GmbH ist ein Werk des Johanniterordens, des einzigen evangelischen Ordens, mit Sitz in Berlin.

Die Verhandlungen über den Verkauf des Bethesda waren in den vergangenen Monaten unter größter Geheimhaltung erfolgt. Laut Pfarrer Dirk Sasse, der als Vorsitzender des Gemeindeverbandes die Verhandlungen führte, hatte es noch andere Interessenten gegeben, aber die Johanniter hatten das beste Angebot abgegeben. Für Pfarrer Sasse sind sie der Wunschpartner: „Ein besonderes Anliegen unseres Gemeindeverbandes war es, dass unser Krankenhaus in evangelischer Trägerschaft bleibt.“

Wunschpartner Johanniterorden

Die Johanniter haben sich bisher als äußerst faire Partner erwiesen. So wurden vor Weihnachten zuerst die Mitarbeiter informiert, bevor Einzelheiten in die Öffentlichkeit drangen. Die Mitarbeiter sollten beruhigt in die Feiertage gehen können: alle werden mit bestehenden Arbeitsverträgen übernommen. Jetzt soll gemeinsam überlegt werden, wie die Fachabteilungen ausgebaut und Strategien entwickelt werden können. „Wir kommen nicht, um von außen etwas aufzusetzen. Wir legen Wert darauf, gemeinsam Ideen und Konzepte zu erarbeiten“, erklärt Dr. Jörg Blattmann, Geschäftsführer der Johanniter GmbH.

Der Verkauf des Bethesda war nötig geworden, da die finanzielle Decke des Hauses, des kleinsten Mönchengladbacher Krankenhauses, immer dünner wurde. Trotzdem betont Jörg Blattmann zufrieden: „Wir haben ein wirtschaftlich gesundes Haus übernommen.“ Dafür spricht auch, dass nach der Inbetriebnahme des Facharztzentrums im Juni 2013 die Belegungszahlen des Krankenhauses um rund 10 Prozent anstiegen. Viele Fachabteilungen wie das Brustzentrum oder das Darmzentrum haben einen hervorragenden Ruf.

Das Bethesda stößt als dreizehntes Krankenhaus zum Johanniter-Verbund. Im Westen Deutschlands betreiben die Johanniter unter anderem ein Krankenhaus in Duisburg-Rheinhausen und zwei Kliniken in Bonn.