Die Johanniter - ein evangelischer Ritterorden
Sie teilen sich das weiße Kreuz auf rotem Grund und einen Großteil der Geschichte: Johanniter und Malteser gehen beide auf den Ritterlichen Orden St.Johannis vom Spital zu Jerusalem zurück, der sich, wie der Name sagt, in Jerusalem um ein Krankenhaus kümmerte. Das schloss allerdings den Einsatz von Gewalt und den Griff zum Schwert nicht aus. Aus diesem Orden gingen sowohl die katholischen Malteser als auch die Johanniter, der einzige evangelische Orden der Welt, hervor.
Die Johanniter trennten sich in der Reformation nicht vom Malteserorden, weil sie als brandenburgischer Verband schon seit dem 14. Jahrhundert eine hohe Autonomie besaßen. Sie waren bis ins 19. Jahrhundert Teil des Malteserordens und sind heute noch mit ihm in einer Allianz verbunden.
Die Ritter – 3.400 tragen heute den schwarzen, umhangähnlichen Mantel mit weißem Kreuz - fühlen sich einem doppelten Auftrag verpflichtet: dem Einsatz für den Glauben und der Hilfe für die Kranken und Bedürftigen. Im September 2013 feierten sie im Berliner Dom ihr 900-jähriges Bestehen.
Einsatz für Glauben und Hilfe für Kranke
Deshalb betreiben die Johanniter in ganz Deutschland Krankenhäuser und Altenheime, aber auch Kitas, Hospize und Sozialstationen. Außerdem gehört die Johanniter-Unfallhilfe, wohl ihre bekannteste Einrichtung, zum Verbund. Teil des Ordens sind zudem die Johanniter-Schwesternschaft mit 650 Frauen, die in Pflege- und Gesundheitsberufen tätig sind, und die Johanniter-Hilfsgemeinschaften, denen rund 4.600 ehrenamtliche Mitarbeiter angehören. Die Hilfsgemeinschaften kümmern sich um Kinder, Jugendliche und ältere Menschen oder bieten Besuchsdienste in Krankenhäusern oder Altenheimen an.
In Mönchengladbach sind bereits die Johanniter mit verschiedenen Angeboten präsent: sie betreiben zwei Kitas in Wickrath und Wickrathberg, sind im Rettungsdienst und Fahrdienst mit Fahrzeugen im Einsatz, bieten Schülerinnen und Schülern die Ausbildung zu Schulsanitätern an und haben eine Katastrophenschutz-Einheit. 105 Mitarbeiter haben die Gladbacher Johanniter, davon sind 45 ehrenamtlich tätig.
Mit breitem Angebot vor Ort präsent
Für die Städtischen Kliniken in Rheydt haben die Mönchengladbacher Johanniter die komplette Logistik übernommen, vom Krankentransport bis zur Beförderung von Blutkonserven. Es sei noch nichts entschieden, aber: „Es ist naheliegend, eine solche Zusammenarbeit auch für das Bethesda anzustreben“, sagt Dienststellenleiter Holger Lenzen.